Birkenrinde, Fichtenwurzel, Grabstock, Lindenbast, Birkenpech

Der Grabstock ist ein nützliches Universalwerkzeug. Hier wurde er genutzt, um Birkenrinde vorsichtig vom Baum zu schälen und Fichtenwurzeln auszugraben.
Man suche sich eine mittel-lang herumliegende Birke – bei ganz frischen Birken lässt sich die komplette Rindenschicht nicht gut abschälen [nur die obere Schicht geht da z.B. gut ab als Zundermaterial]; bei zu lang liegenden Bäumen ist die Rinde bereits zu spröde.
Mit einem Messer schneidet man nun das gewünschte Stück tief bis unters Kambium ein.
Der Grabstock ist ein gutes Hilfsmittel, um die Rinde vorsichtig abzuhebeln – dabei wird die Spatel-Seite des Stockes zwischen Holz und Kambium eingeführt.
Fichtenwurzeln verlaufen flach unter der Erde und sind sehr flexibel. Daher sind sie gut als Bindematerial geeignet. Auch hier dient der Grabstock als Buddel- und Hebelwerkzeug.
Boden aufhacken, Wurzeln packen, mit dem Stock längs entlang der gewünschten Wurzel hacken und sachte aus der Erde hebeln. Die Wurzel sollte ungefähr 5 mm dick und mindestens 50 cm lang sein.
Das Birkenrindenstück wird auf der Innenseite von allen überflüssigen Holzresten befreit und kreisförmig ausgeschnitten. [Durchmesser ca. 12,73 cm]
Als nächstes wird in die Rinde eine Falte geknickt oder ein Knick gefalten. Der gefaltete Knick geht bis zu Mitte des Kreises. So ensteht die Kellenform.
Damit das Ganze zusammenhält und griffig wird, spaltet man einen Stock auf einer Seite etwa 10 cm ein und klemmt ihn mittig auf die Falte [wie eine Klammer].
Die Länge des Griffes wird selbst bestimmt.
Die Wurzel wird geschält und fest um den Griff gewickelt und verknotet. So fällt die Rinde später nicht samt Essen in den Topf.
Alles was jetzt noch an Wurzelwerk rausguckt, wird abgeschnitten und wer hat und kann verklebt die Wurzel-Enden mit Birkenpech, damit sich die Wicklung nicht wieder lockert.
Wer ästhetische Ansprüche hegt, kann nun noch gemütlich am Feuer hocken, ein Loch in den Griff bohren, sich Lindenbast schnappen und einen Strick daraus drehen.
zum Schluss: schmecken lassen und gucken, dass der Hund nicht schneller i(s)st

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