Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen im Mai, den ich gerne als den Wonne-Monat bezeichne! In den letzten Wochen war ich viel unterwegs und fast hätte ich dabei vergessen, einige Kräuter und Heilpflanzen während ihrer Blütezeit zu sammeln. Am Wochenende hatten wir wieder meinen liebsten Kräutermentor Matthias zu Gast für einen Kräuterkurs, und dabei ist mir aufgefallen, dass der Weißdorn an einigen Stellen schon verblüht ist. An schattigen Ecken hingegen steht er noch in voller Blüte, und diesen können wir jetzt noch sammeln und für den Winter trocknen.
Weißdorn sammeln
Beim Sammeln des Weißdorns ist Vorsicht geboten, aus zwei Gründen: Erstens sind die Blüten gerne mal voll mit Insekten und Wildbienen, also passt auf, dass ihr nicht gestochen werdet. Und zweitens sind da natürlich die Dornen, wie der Name schon sagt. Die Dornen vom Weißdorn sind wirklich wahnsinnig scharf und können sich leicht in der Haut festsetzen und entzünden. Deshalb ist es wichtig, vorsichtig zu sein und einen direkten Kontakt zu vermeiden.
Um den Weißdorn zu sammeln, zupft einfach die grünen Triebspitzen samt Blüten und Blättern ab. Am besten ist es, dies zu tun, wenn die Blüten noch nicht ganz geöffnet sind. Bei uns gibt es übrigens zwei verschiedene Arten von Weißdorn: den eingriffeligen (monogyner) und den zweigriffeligen (levigata). Sie unterscheiden sich teilweise in der Blattform, aber sie haben ähnliche Inhaltsstoffe und können gleich genutzt werden.


Mit dem Weißdorn kann man natürlich wahnsinnig viel anfangen, aber am einfachsten finde ich es, ihn frisch oder getrocknet pur oder in Mischung als Teekraut zu verwenden. Übrigens können wir später sogar die Früchte des Weißdorns nutzen, aber das zeige ich euch, wenn es soweit ist.
Weißdorn gehört zu den wenigen Pflanzen, die wir sogar dauerhaft einnehmen können, ohne dass daraus Nebenwirkungen resultieren. Deswegen ist er auch eine beliebte Zutat in verschiedenen Hausmischungen. Weißdorn hilft in erster Linie das Herz und die Herzgesundheit zu stärken. Er kann Herzinfarkten vorbeugen und bei Herzproblemen lindernd wirken. Ebenso reguliert er den Blutdruck, egal ob er zu hoch oder zu niedrig ist, oder ob man unter Blutdruckschwankungen leidet.
Außerdem wirkt Weißdorn positiv auf die Seele, entspannend und beruhigend, und kann auch helfen besser einzuschlafen. So eignet sich Weißdorn sogar als Teekraut bei Liebeskummer. Natürlich kann er den Liebeskummer an sich nicht wegzaubern, aber er kann helfen, diesen negativen Stress, diese seelische Belastung und den Herzschmerz zu lindern und vorzubeugen.
Schaut mal, ob bei euch auch Weißdorn wächst. Er kommt sehr gerne an Hecken oder Feldrändern vor, auch gerne am Waldrand. Er ist kein großer Baum, sondern wächst eher strauchartig. Wenn ihr also in eine Gegend kommt, wo es betörend riecht und ihr viele Bienen summen hört, dann ist die Chance hoch, dass ihr in der Nähe eines Weißdorns steht.
Ich habe auch einen Weißdorn in meinem Garten angepflanzt, der allerdings noch sehr klein ist. Ich muss fast schon aufpassen, dass der Beifuß, der hier nebenan wächst, ihn nicht überwuchert. Übrigens gibt es vom Beifuß auch zwei Arten: den einjährigen und den zweijährigen. Der zweijährige wächst hier wild in meinem Garten, und den einjährigen habe ich schon in den Anzuchtplatten.
Mein Video zu Weißdorn und weiteren wichtigen Heilpflanzen im Mai seht ihr hier:
Demnächst sammeln: Holunder & Kamille
An meinem jungen Holunder ist auch schon zu erkennen, dass er bald in die Blüte gehen will. Er hat auch ein eigenes Kapitel in meinem neuen Heilpflanzenbuch verdient. Was ich auch gerade versuche im Garten anzusiedeln, ist die echte Kamille. Davon gibt es zwei Arten: Matricaria recutita und Matricaria chamomilla. Man kann sie einfach als Biosaatgut kaufen und im Garten anbauen.
Die Kamille wächst gerne auf nährstoffarmen Böden und auch an Standorten, die eher trocken sind. Vor zwei Jahren habe ich sie schon in meinem Garten ausgesät und letztes Jahr in den ersten Pflanzen eine gute Ernte gehabt. Einige Pflanzen haben sich hier von selber vermehrt, aber ich habe auch noch mal Samen ausgesät und Kamillepflanzen vorgezogen.
Die Kamille blüht ziemlich lange über den Sommer und bis in den Herbst hinein. Deswegen kann man sich einfach alle paar Tage mal eine Handvoll dieser Blüten zupfen und sie trocknen für den Winter. Auch die Kamille lässt sich am einfachsten als Tee zubereiten und äußerlich anwenden, z.B. in Form von Umschlägen oder Badezusätzen.
Für den nächsten Gartenabschnitt stehen bei mir auf jeden Fall das Aussehen der Erbsen und Bohnen direkt im Freiland an die Rankgerüste und das Aufbauen des Tomatenspaliers an. Parallel dazu trocknen schon wieder viele Heilpflanzen und Kräuter für den Vorrat, z.B. der Ackerschachtelhalm, die Brennnessel, der Ehrenpreis, der Frauenmantel, das Gänseblümchen und die Gundelrebe. Sie alle haben ein eigenes Kapitel in meinem Buch verdient.
Hier kann mein Buch gekauft werden, als Ebook, Taschenbuch (Softcover) oder Hardcover & demnächst auch im analogen Handel.
Wenn ihr Lust habt, schaut doch gerne mal rein! Ich wünsche euch eine wunderschöne Zeit im Grünen und viel Freude mit den Pflanzen vor eurer Haustür. Bis zum nächsten Beitrag, ihr Lieben, und tschüss!

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