#8 Mein Buch | Draußen schlafen ohne Zelt: Profi-Tipps für Outdoor-Übernachtungen bei jedem Wetter | Aufbewahrung und Pflege des Schlafsackes

  1. Einpacken – Auspacken – Aufbewahren
  2. Lüften und Trocknen
  3. Wäschestange
  4. Schlafsack waschen
    1. Kunstfasserschlafsäcke
    2. Daunenschlafsäcke
  5. Packsack für den Schlafsack

Zu Teil 7: Der Schlafsack

Einpacken – Auspacken – Aufbewahren

Den Schlafsack aufzurollen und in den Packsack zu stecken, sieht gut aus und funktioniert auch gut, ist aber für das Material ungeeignet, weil dadurch immer an den gleichen Stellen der Schlafsack geknickt wird und die Materialien darunter leiden. Im schlimmsten Fall geht der Reißverschluss kaputt oder es entstehen Kältebrücken.
Am besten ist es, den Reißverschluss zu öffnen und den Schlafsack einfach in den Packsack zu stopfen. Das schont das Material am besten.

Der Packsack sollte im besten Fall nur für den Transport benutzt werden. Dort ist der Schlafsack geschützt vor äußeren Einflüssen wie Nässe und Schmutz. In einem Packsack lässt sich der Schlafsack gut verkleinern und ist gut zu transportieren. Aber eine dauerhafte Komprimierung ist nicht gut für das Material und besonders nicht für die Füllung.
Das Bauschvermögen (Loft) leidet unter der permanenten Komprimierung und verliert somit an Dämmleistung (Isolierung).

Am besten ist es, wenn der Schlafsack zeitig genug vor dem Schlafen aus dem Packsack geholt wird. Dann kurz aufschütteln und ausbreiten. So hat die Füllung Zeit, sich auszudehnen und ihre bestmögliche Isolierung zu geben.

Auch nach dem Transport nach Hause sollte der Schlafsack, wenn möglich, wieder raus aus dem Packsack und entweder aufgehängt oder in einem größeren, gut durchlüfteten Aufbewahrungsbeutel aufbewahrt werden. Die gibt es einzeln zu kaufen oder manche Hersteller liefern ihn gleich mit.

Alternativ dazu geht zum Beispiel: Bettwäsche, die nicht mehr gebraucht wird, sie eignet sich genauso gut zur Aufbewahrung des Schlafsackes wie ein gekaufter Aufbewahrungsbeutel. Einfach den Schlafsack locker in den Bettbezug oder Kopfkissenbezug legen, und fertig ist der Aufbewahrungsbeutel. Wichtig ist, dass alles trocken gelagert wird.

Lüften und Trocknen

Nach einer Nacht im Freien sollte der Schlafsack immer gelüftet werden. Der Mensch sondert Hautbestandteile, Fette und Schweiß ab. Am besten ist es, den Schlafsack einmal richtig auszuschütteln und das Innere nach außen drehen. Danach an einem trockenen Ort aufhängen und auslüften sowie trocknen lassen. Findet sich draußen nichts Geeignetes oder es regnet in Strömen, könnt ihr auch den Schlafsack zu Hause aufhängen.

Wenn wir unterwegs auf einer Tour sind, hängen wir den Schlafsack draußen irgendwo auf, meistens an einem stabilen Ast oder an einer Schnur, die wir gespannt haben. Sind wir dagegen nur auf einer Tagestour oder in einem Waldcamp und kommen am nächsten Tag gleich wieder nach Hause, hängen wir unsere Schlafsäcke an einem trockenen Ort im Haus nochmal auf zum Trocknen und Lüften.

Tipp: Viele Schlafsäcke haben extra Schlaufen dafür. So können sie einfach aufgehängt werden.

Wäschestange

Draußen lässt sich ganz einfach eine Wäschestange improvisieren, wenn die gespannte Leine mal zu lang ist und alles etwas durchhängt. Es wird einfach ein langer Ast oder ein dünner Stamm genommen und eine Kerbe hineingesägt oder geschnitten, bis die Schnur hineinpasst. Oder ein langer Stock mit einer Astgabel oben dran. Das spart das Sägen oder Schnitzen.

Schlafsack waschen

Kunstfasserschlafsäcke

Es ist gut, den Schlafsack so wenig wie möglich zu waschen. Durch ein Inlett oder lange Unterwäsche kannst du deinen Schlafsack von innen vor Dreck und anderen ausdünstungen ganz gut schützen. Von außen wäre der Biwaksack eine Möglichkeit, den Schlafsack etwas mehr vor Dreck und Witterung zu schützen.

Im Allgemeinen können Kunstfaserschlafsäcke öfter gewaschen werden als Daunenschlafsäcke. Wird der Daunenschlafsack zu oft gewaschen, verliert die Daune ihre Isolationseigenschaften. Wird der Daunenschlafsack gar nicht gewaschen, verliert er an Bauschkraft und somit an Isolation. Durch richtiges Waschen kann sich die Bauschkraft wieder erhöhen. Kleinere Flecken oder Verschmutzungen können per Hand rausgewaschen werden mit etwas Spüli und lauwarmem Wasser. Das Einweichen in einer Badewanne ist auch sehr schonend für den Schlafsack.

Wichtig ist:
• Bitte immer vor dem Waschen auf das Waschetikett schauen.
• Den gesamten Schlafsack auf Löcher oder andere Beschädigungen prüfen.
• Wenn Schadstellen da sind, ist eine Reparatur vor dem Waschen ratsam, damit nicht die ganze Füllung in der Waschmaschine landet.
• Alle Verschlüsse zumachen (Reißverschlüsse, Klettverschlüsse, Druckknöpfe).
• Alle Kordeln und Zugschnüre auflassen.
• Das Innere nach außen drehen.
• Schlafsäcke brauchen Platz, deswegen wird eine große Waschtrommel empfohlen.

Kunstfaserschlafsäcke können mit einem schonenden Programm in der Waschmaschine gewaschen werden. Dafür gibt es bei vielen Waschmaschienen extra Programme. Wenn nicht, 30 Grad Schonwaschgang. Hier wird Funktions- oder Feinwaschmittel empfohlen. Es gibt Hersteller für Schlafsackwaschmittel. Keine Weichspüler, Bleichmittel oder andere Mittel verwenden. Damit die Füllung schön fluffig verteilt wird, helfen drei Tennisbälle in der Waschtrommel. Danach sollten auf jeden Fall mehrere Spülgänge durchlaufen, damit keine Waschmittelrückstände mehr im Schlafsack bleiben.

Ansonsten in einer Badewanne einweichen und mit entsprechendem Waschmittel mit der Hand waschen. Beim Trocknen ist Folgendes zu beachten: Der Schlafsack sollte am besten waagerecht auf einem Wäscheständer gelegt werden, damit die Füllung nicht verrutscht. Am besten an der frischen Luft an einem trockenen, schattigen Ort trocknen lassen. Hin und wieder mal wenden und etwas ausschütteln.

Daunenschlafsäcke

Daunenschlafsäcke können in einer Waschmaschine gewaschen werden, aber besser ist die Handwäsche in einer Badewanne. Dazu wird der Schlafsack bei etwa 30 Grad warmem Wasser in der Badewanne eingeweicht. Hierbei kann nach und nach die Luft etwas aus dem Schlafsack rausgedrückt werden. Es wird nur Funktions- oder Feinwaschmittel verwendet.

Es gibt Hersteller für Schlafsackwaschmittel. Keine Weichspüler, Bleichmittel oder anderen Mittel verwenden. Ist der Schlafsack ordentlich eingeweicht, wird er in dem Waschwasser gut durchmassiert. Dann das Waschmittel einwirken lassen und nach einer halben Stunde bis einer Stunde, je nach Verschmutzung, gut mit kaltem Wasser ausspülen. Jetzt kann der Schlafsack ausgedrückt werden. Nicht zu derb verdrehen, sonst könnte etwas kaputt gehen.

Legt den Daunenschlafsack einen Tag an der frischen Luft waagerecht auf einen Wäscheständer zum Trocknen. Dann ab in den Trockner bei maximal 30 Grad. Drei Tennisbälle lockern die Daunen wieder auf und es wird wieder schön fluffig im Schlafsack. Es gilt immer, die Waschbeschreibung zu finden und zu lesen und den Waschvorgang so schonend wie möglich zu gestalten.

Auf diesem Foto ist eine Waschbeschreibung meines alten Schlafsackes aus Norwegen. Solche Wäscheanleitungen sind an oder in den Schlafsäcken vernäht.

Packsack für den Schlafsack

Schlafsäcke haben verschiedene Packsäcke. Manche werden einfach mit einer Kordel zugezogen, andere haben seitliche Riemen, mit denen der Schlafsack nochmal komprimiert werden kann: Gut geeignet bei Daunenschlafsäcken. Die Daunen lassen sich so nochmal richtig zusammenpressen. Hier wird einfach an den vier Schlaufen gezogen und so der Schlafsack nochmal verkleinert. Das macht im Rucksack auch Sinn, weil dort der Schlafsack den meisten Raum einnimmt. Gut für das Packmaß beim Transport, allerdings nicht geignet für eine längere Aufbewahrung.

Im nächsten Teil: Zubehör und Extras

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